WALDPFERDE als Kooperationspartner

Der Aufbau einer positiven Beziehung zwischen Mensch und Tier schafft eine emotionale Verbindung. Dies ist die Basis für neue Entwicklungsschritte! 

Bei der HFP-WALDPFERDE handelt es sich um ein pädagogisch-therapeutisches Angebot mit vielfältigen Zielsetzungsmöglichkeiten aus den Bereichen der Prävention und Intervention. Eine ganzheitliche und ressourcenorientierte (heilpädagogische) Förderung mit dem Pferd, ganzjährig draußen inmitten der Natur.

Die positive Wirkung des Pferdes auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen gilt mittlerweile als gesicherte Erkenntnis. Das aktive Tun und die Fülle der positiven Erlebnisse steigern das Selbstwertgefühl und stärken die Resilienz.

Für die Zielgruppe der Menschen mit einem besonderem Förderbedarf im motorischen, sozialen, kognitiven oder emotionalen Bereich bieten die Methoden der HFP besonderes Potenzial. Sie dienen der Ressourcenstärkung und somit dem Abbau und Ausgleich vorhandener Defizite und Ängste. 

Das gemeinsame und aktive Tun und der Umgang mit den Pferden draußen an der frischen Luft steht im Vordergrund der Angebote. Bereits das Sich-lösen vom Alltagsstress wirkt entspannend und erholsam. Die Teilnehmer werden über die vielfältigen Wahrnehmungsanreize mit den Pferden in der Natur in ihrer Ganzheit angesprochen. 

Dauer und Kosten der HFP WALDPFRDE

Je nach Zielsetzung und Setting beträgt die Dauer der HFP Einheit zwischen 30 und 90 Minuten. 
In der Regel finden WALDPFERDE Termine regelmäßig einmal wöchentlich statt. 

An Feiertagen und in den niedersächsischen Ferien werden Angebote nur nach individueller Absprache durchgeführt. 

Die Kostensätze der HFP-WALDPFERDE richten sich nach Dauer und Form der Durchführung (Einzel- oder Gruppenförderung). Sie sind vergleichbar mit anderen qualifizierten Therapien.

Die HFP-Einheiten können als Maßnahme der Eingliederungshilfe nach SGB IX finanziert werden, um Teilhabe zu ermöglichen. 

Als "Angebote zur Unterstützung im Alltag" nach §§ 45a und 45b SGB XI kann bei pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen ein Anteil der Kosten durch die Pflegekassen rückerstattet werden. 

Verschiedene, auch regionale Stiftungen bieten auf Antrag Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.

Für neue und innovative Projekte im Sinne der Inklusion und Teilhabe in Kooperation mit WALDPFERDE, können Träger und Einrichtungen Fördermittel beantragen.

Schwerpunkt Kita

Als ganzheitliches Angebot werden die Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend in alle Abläufe rund um das Tier einbezogen. Zu Beginn jeder Einheit steht der Aufbau einer positiven Beziehung zwischen Kind und Tier. Dies geschieht über den Umgang und das gemeinsame Versorgen, Putzen und Ausrüsten der Pferde. Besonders motorische Fähigkeiten und die unterschiedlichen Bereiche der Wahrnehmung werden hierbei angesprochen. Auf dem Wanderritt durch den Stemweder Berg haben die Kinder die Möglichkeit, sich im Wechsel einen Teil der Strecke auf dem Pferderücken tragen zu lassen oder sich selbst beim Führen des Pferdes auszuprobieren. Durch die Übertragung der Bewegungsimpulse des Pferdes auf das reitende Kind werden sensorische und kinästhetische Reize gesetzt. Das Erkunden der Natur spielt parallel eine wichtige Rolle. Je nach Wetterlage und Jahreszeit ergeben sich unterschiedliche Schwerpunkte, die sich an der Bedürfnislage der teilnehmenden Kinder ausrichten. Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit wird so ermöglicht.

Natur-Erleben

Mit den gesammelten Naturmaterialien des Waldes darf experimentiert und gebastelt werden. Auch die Früchte des Waldes und der umliegenden Obstbäume werden gesammelt und gemeinsam verzehrt. Natur- und ernährungspädagogische Anteile fließen situativ in die WALDPFERDE ANGEBOTE ein.

Tierkontakt

Der innige (Körper-) Kontakt zum Pferd schafft eine emotionale Verbindung und regt zur körpereigenen Endorphin-Ausschüttung an. Diese Glücksgefühle verursachen eine positive Gefühlsfärbung beim Teilnehmer. Diese begünstigt wiederum das Explorationsverhalten. Denn für das Erkunden der Umwelt ist eine sichere emotionale Verbindung wichtige Voraussetzung. In der Folge kann sich Weiterentwicklung vollziehen. 

Inklusion

Die Pferde leisten einen wertvollen Beitrag als Brückenbauer zur Inklusion. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam im Schritt, Trab und Galopp und doch jeder in seinem Tempo“. Wir schätzen Vielfalt und individuelle Unterschiede. So stehen gruppendynamische und individuelle Entwicklungsziele im Fokus der HFP WALDPFERDE.

Ablauf und Durchführung in Zusammenarbeit mit Kitas

Jedes Angebot von WALDPFERDE ist individuell zugeschnitten, richtet sich nach den Bedarfen der jeweiligen Kinder und Möglichkeiten der Einrichtung. Aus der bisherigen Erfahrung heraus und in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Kitas, hat sich ein grobes Modell entwickelt: 

Zum wöchentlichen Termin begleitet jeweils eine Mitarbeiter*in der Einrichtung eine Kleingruppe von Kindern (je nach Entwicklungsbedarf 2 bis 4 Kinder). Diese setzt sich vorzugsweise zusammen aus "Regel-" und "Integrationskindern". Wir leben Inklusion! Im Laufe des Kita Jahres bekommen alle Kinder der Einrichtung die Möglichkeit zur Teilnahme an der HFP WALDPFERDE. Über die positiven Erlebnisse mit den Pferden in der Natur wächst auch die Verbindung der Kinder untereinander.

Als Jahreshöhepunkt besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Ausflug der Gesamtgruppe mit den Pferden im Wald. Immer wieder ein besonderes Highlight für Kinder und Mitarbeiter. 

Finanzierbar sind Angebote der HFP WALDPFERDE über die Integrationspauschale der Eingliederungshilfe, Fördervereine oder auch durch Spendengelder für die Einrichtung. 

Schwerpunkt Jugendhilfe

Das artspezifische Verhalten des Pferdes in der Gruppe stellt einen wesentlichen Wirkungsbereich der HFP dar. Das Pferd mit seinem Herdenverhalten und sozialem Gefüge unterschiedlicher Rangordnungen und Rollen, wirkt in der Gruppe als Regulativ sozialen Lernens. Seine Körpersprache spricht die menschliche Ganzheit aus Denken, Fühlen und Handeln an. Dies kommt therapeutischen Prozessen zugute. Spezifische Verhaltensweisen können in diesem Setting thematisiert werden. Im Rahmen der Selbsterfahrung werden Verhaltensänderungen und tragfähiges Sozialverhalten erlebt und erlernt.

Verbindung und Beziehung

Das Pferd als soziales Herdentier ist dem Menschen zugewandt und wertet weder nach Status, Äußerlichkeiten, Leistung oder Geschlecht. Es macht ein positives Beziehungsangebot.

Neue, positive Beziehungserfahrungen werden auch für zutiefst bindungsverletzte Kinder und Jugendliche möglich und ein Zugang zur eigenen Emotionalität kann eröffnet werden. 

Durch das Reiten, das Erlebnis des Getragen -Werdens auf dem Pferderücken, können frühkindliche Bedürfnisse "nachgenährt" werden. Das Getragen-Werden im Mutterleib und als Säugling wird auf neurobiologischer Basis vom Reitenden nachempfunden.

Soziale Kompetenzen

Durch die Gruppenarbeit mit dem Pferd findet der Ausbau sozialer Kompetenzen statt. In der ständigen Auseinandersetzung mit sich, dem Pferd und den übrigen Teilnehmern werden eigene Stärken und Schwächen erkannt, ein realistisches Selbstbild erstellt und gleichzeitig soziale Rücksichtnahme erlernt. Neue Handlungsalternativen können innerhalb des geschützten Rahmens der HFP entwickelt und erprobt werden. Diese sind später auf Alltagssituation übertragbar. Das Agieren innerhalb der Gruppe fördert die Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit der Teilnehmer untereinander. Eigenständigkeit im Umgang mit dem Pferd und Verantwortungsübernahme für ein Lebewesen wird hier meist bereitwillig und selbstverständlich übernommen und lässt sich schrittweise in den Alltag der Teilnehmer transferieren.

Selbstwertstärkung

Das aktive Interagieren mit den Pferden in der Natur und in ihrem natürlichen Lebensraum, spricht den Menschen auf ganzheitlicher Ebene an.

Eigene, ganz individuelle Ressourcen werden im Umgang mit den Pferden erkannt und erprobt. Die Wahrnehmung eigener Emotionen, Stärken und Grenzen führt zur besseren Ausbildung der eigenen Impulskontrolle. Ein positives Selbstwertgefühl kann aufgebaut werden.

Ablauf und Durchführung als Angebot Jugendhilfe

Jedes Angebot von WALDPFERDE ist individuell zugeschnitten, richtet sich nach den Bedarfen der jeweiligen Teilnehmer und Möglichkeiten der Einrichtung. 

Ein Kennenlerntreffen zwischen WALDPFERDE, den Teilnehmern und den Erziehungsberechtigen/ Bezugserziehern der Einrichtung steht zu Beginn einer regelmäßigen HFP-Teilnahme.

Es folgt ein ausführliches Anamnesegespräch. Dieses dient der Erfassung des Ist-Standes, der Bedarfsanalyse und der Zielvereinbarung für das Angebot. Vorhandene Erkrankungen, Einschränkungen und wichtige Medikationen werden erfasst und der Ausschluss von Kontraindikationen durch eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung abgesichert. Bei bestimmten Krankheitsbildern oder Störungen sollte die HFP nur in enger Zusammenarbeit mit ärztlichen, psychologischen und psychotherapeutischen Fachkräften erfolgen.

Begleitend zum Verlauf der HFP erfolgt die fachliche Dokumentation bezogen auf die festgelegte Zielsetzung. Je nach Bedarf ist auch der Austausch mit anderen für die Entwicklung des Teilnehmers verantwortlichen Personen (Therapeuten, Lehrer, Betreuer, Ärzte) möglich. 

Bedarfsorientiert können halbjährlich/ jährliche Entwicklungsberichte für Einrichtung und Finanzierungsträger verfasst werden.

Die HFP-Einheiten können als Maßnahme der Eingliederungshilfe nach SGB IX finanziert werden, um Teilhabe zu ermöglichen. 

Als "Angebote zur Unterstützung im Alltag" nach §§ 45a und 45b SGB XI kann bei pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen ein Anteil der Kosten durch die Pflegekassen rückerstattet werden. 

Verschiedene, auch regionale Stiftungen bieten auf Antrag Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.

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